Bestandesinventur

Die Bereitstellung neuer Methoden zur bestandesweisen Waldinventur ist eines der ersten Ergebnisse des Virtuellen Waldes. Durch die Kombination terrestrisch erhobener Geodaten mit Fernerkundungsdaten wird dem Forsteinrichter auf Basis einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur ein neues Werkzeug zur effizienten Ersteinrichtung, aber auch für die zyklische Kontrolle und Aktualisierung der Daten an die Hand gegeben.

Basierend auf dem Ergebnis der Baumartenklassifikation unter Nutzung von Differenzhöhen (Oberflächenmodell minus Geländemodell), Bilddaten sowie Liegenschaftsdaten werden gleichartige Waldteile zu so genannten Waldsegmenten zusammengefasst. Diese sind flurstücksscharf, können also direkt einem Waldbesitzer zugeordnet werden. Zur weiteren Ableitung z. B. von Standortparametern werden gleichartige benachbarte Waldsegmente wiederum zu Bestandeseinheiten oder so genannten Unterabteilungen generalisiert.

Auf Basis der Baumartenklassifikation und der Waldeinteilung werden für jede Bestandseinheit grundlegende Bestandesattribute direkt aus Fernerkundungsdaten bestimmt (derzeit Baumart, Ertragsklasse/Baumart, Flächenanteil/Baumart, Oberhöhe/Baumart sowie der Gesamtbestockungsgrad), woraus dann weitere Attribute wie Mittelhöhe, Stammzahl, BHD und Vorrat jeweils pro Baumart durch Anwendung ertragskundlicher Tabellenwerke abgeleitet werden. Gleiches gilt für die Standortangaben. Hier werden für jede sich aus Bestandeseinheiten zusammensetzende Unterabteilung aktuell Höhen und Höhenstufen, Geländeformen, Hangrichtung und Hangneigung sowie Wasserhaushalt und Nährstoffklasse berechnet bzw. aus einer im Landesbetrieb Wald & Holz entwickelten digitalen Standortklassifikation übernommen.